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Mein Tier - mein Spiegel

Veröffentlicht am 27.7.2019 von christine um 16:46 Uhr

In einer Fachzeitschrift las ich den Beitrag mit dem obigen Titel "Mein Tier - mein Spiegel?" und darunter: Was tun, wenn Tiere die Krankheiten ihrer Besitzer spiegeln? Welche Möglichkeiten habe ich als Behandler?

Gute Frage! Bei mir steht kein Fragezeichen in der Titelzeile, denn unsere Tiere spiegeln uns, wie auch unsere Kinder uns spiegeln, wenn wir welche haben.
Ein Gedanke, der mir gerade kommt, womit spiegeln sich Einzelpersonen - ohne Kinder, ohne Tiere?
Gut, wir haben Tiere, ich bin Tierheilpraktikerin und behandele Tiere, weniger die Besitzer und ihre Familie. Das ist meine Aufgabe. Deswegen werde ich angerufen und sitze am Küchentisch und soll - bitte schön - den Hund oder die Katze oder das Pony gesund machen. Die sind aus unerklärlichen Gründen krank oder haben gewisse Symptome, die nicht so schön sind. Der Tierarzt weiß nicht mehr weiter. Die Befunde geben keinen weiteren Aufschluß. Das Futter wurde x-mal geändert, man hat alles, wirklich alles ausprobiert, dann wird es mal besser und dann wieder mal schlechter.
Da erkennen wir uns alle wieder - ich mich auch!
WAS ist die Ursache der Probleme? Warum bin ich hier und warum funzt nichts?
Tja - da wird es für mich als einem Therapeuten für die Tiere schwierig und manchmal brenzlig, denn wo noch nicht geguckt wurde, ist beim Besitzer, bei der Bezugsperson für das Tier. Das ist auch nicht in erster Linie meine Aufgabe und das möchte man oder frau auch nicht hören.
Es gibt Ausnahmen, da sagt der Zweibeiner mit einem erleichterten Seufzer nach dem Motte: Endlich guckt mal jemand hin und zu mir! ja super, das stimmt, da ging es mir nicht gut und da war beim Hund das erste Mal das und das. Ich hatte Stress in der Arbeit oder in der Familie und der Hund fing sich an zu jucken. Oder bekam Durchfall oder bellte ohne Grund. 
Okay - dann kann ich einiges erklären, aber dann geht die Arbeit an einer anderen Stelle weiter und das Tier ist erstmal außen vor. Es bekommt natürlich artgerechtes Futter, uns fallen sicher auch Kräuter ein, die die Gesundheit unterstützen und fördern, viel Bewegung, viel Ruhe und nicht immer direkt am Menschen sein (und schlafen!!!), sondern Ruhepausen und Abstand von unseren menschlichen Problemen. 
Das ist ein für mich schwieriges Gebiet, was mir manchmal ein wenig, wenn ich ehrlich bin (und das bin ich in der Regel) die Arbeit verleidet, mir aber immer wieder  mich selbst spiegelt und also ist alles gut, so wie es ist.
Wir und ich lernen immer wieder dazu! Jeden Tag - bei jedem Tier  - bei jedem Menschen!