Veränderung ...
Das Leben ist Veränderung. Das wissen wir und erfahren diese Tatsachen jeden Tag aufs Neue.
Vor allem, wenn man Tiere hat oder eine Familie, in der es turbulent und lebendig zugeht.
Aber auch wir verändern uns in uns selbst. Das stelle ich zur Zeit wieder vermehrt fest. Ich werde klarer, einfacher, strukturierter, durchdachter - egal ob es sich um die Einrichtung handelt oder um die Organisation der Tiere.
Und selbst hier schlägt die Veränderung unvermutet und anders zu, als ich es mir vor einigen Jahren noch hätte vorstellen können. Die Anzahl der Tiere geht stark zurück und meine Kinder und Freunde staunen und fragen: "Was, keine Lämmer mehr? Nur noch zwei Schafe?"
Wo sich früher eine kleine Herde tummelte und ich im Frühjahr kaum von der Wiese oder aus dem Stall kam und ein Schaf nach dem anderen ihre Lämmchen zu der Herde beitrugen, die dann bis Ende April für mich stattliche Ausmaße erreichte ... stehen jetzt nur noch zwei vereinsamte "Mähs".
Der Rest meiner Schafhaltung, die mich sehr viel Zeit und bei den Ablammungen in den letzten Jahren auch Nerven gekostet hat. Der Wolf hat mir den berühmten Tritt in den Allerwertesten gegeben und ein Sommer mit spätabendlichem und fühstmorgendlichem Rein und Raus der kleinen Rasselbande bestärkte meinen Beschluss zur Veränderung: Keine Lämmer mehr - vorerst zumindest.
Es musste kein Bock zum Decken besorgt werden, ich lauere nicht, wer wann vielleicht gedeckt wird, muss nicht besonders angepasst füttern, habe im Frühjahr seit etwa 30 Jahren ruhige Nächte, kann im Bett bleiben, muss nicht meinen lieben Bauern um Hilfe und Beistand beten, wenn wieder Beine und Köpfe und Hinterteile der vielen Lämmer in einem Mutterschaf durcheinander liegen und ich Panik bekomme, dass mir alle sterben ... ich habe keinen Lämmerdurchfall, keine Euterentzündung, kein Lamm im Zaun, die ewige Frage Ist Strom auf dem Schafsnetz und wenn ja, wieviel? ...
Wie entspannt ist das denn und wird es noch?
Die Ponys waren im September/Oktober versuchsweise ganztags und ganznachts auf der Weide, auch das habe ich Jahrzehnte nicht gewagt. Beide haben einen riesigen Offenstall und immer Heu und alles, was sie brauchen. Und nun noch die Freiheit ... die momentan unterbrochen wird von der Sehnenverletzung der Tinkertante und jetzt gerade durch das Wetter. Die Wiese, der Boden ist bei dem Schneematsch auch für uns zu nass und pratschig und es geht nicht anders, die Freiheit ist beschnitten und der Paddock, der aber auch nicht klein ist, muss reichen.
Aber das macht mir keine Unruhe, weil es so ist wie es ist und ich es nicht ändern kann.
Auch dass Katzen ehrmals am Tag essen (ja, fressen) sollen, ist mir eine neue Tatsache. Früher gab es abends zum Reinkommen eine gute Portion, dann wegen Hunger zweimal und nur, weil Katerchen es anmeldete, und jetzt habe ich kapiert, das Hund und Katz ruhig zwei- bis dreimal am Tag futtern dürfen und das gut so ist. Trockenfutter ist weiter "Käse" und da bleibe ich bei.
So, das zum Thema Veränderung ... das floß mir gerade aus der Feder und sollte geschrieben werden! Auf zu neuen Ufern!
Der bald anstehende Jahreswechsel lädt uns ja auch immer dazu ein ... oder?
Impressionen
