Wie finde ich "meinen" Therapeuten?
Wie finde ich meinen Therapeuten, meinen Heilpraktiker, meinen Tierheilpraktiker und woram erkenne ich ihn?
Eine gute Frage, die ich gerne erweitere vom Heilpraktiker für Mensch und Tier zu jeder Art von Therapeuten, also auch auf den Hausarzt und den Zahnarzt, den Orthopäden oder Physiotherapeuten, den Psychotherapeuten bis hin zum Tierarzt für große und kleine Tiere, den Hufbearbeiter (Hufschmied) oder auch den Hundefriseur – natürlich gilt alles für beiderlei Geschlecht, aber so ist es einfacher zum Lesen.
Was ist wichtig?
In erster Linie muss die berühmte Chemie stimmen. Es muss "passen", man muss sich sympathisch sein, auch auf den ersten Blick und zweiten Blick erst recht. Es mag Ausnahmen geben, wo das Gefühl der Sympathie später kommt, aber meist weiß man beim ersten Blick, ob der es ist oder nicht.
Nach dem ersten Blick kommt ein Gespräch auf. Das gibt mir mehr Aufschluss über meine erste Einschätzung von der Intuition her, denn ich als Patient oder Patientenbesitzer bei den tierischen Fällen berichte ja mehr oder weniger auf Aufforderung oder auf Nachfragen, um welches gesundheitliche o.ä. Problem es geht.
Wie reagiert mein Gegenüber, der Therapeut welcher Art auf meinen Bericht? Fragt er gezielt und interessiert nach, hört er mir richtig zu, schaut mich und das Tier an, fühlt sich ein, will verstehen, was die Problematik ist. Oder ist er nicht bei der Sache und hat erkenntlich schon eine vorgefasste Meinung und "Diagnose"?
Hier entscheidet sich, ob die vertiefte Kontaktaufnahme funktioniert und man zusammenarbeiten kann.
Denn es ist ein „Zusammen“ und weder der Therapeut noch der Patient möchte und kann es alleine bewerkstelligen, was es auch ist. Es sollte sich beim Kennenlernen eine Offenheit entwickeln, eine Vertrautheit, eine Ehrlichkeit, damit über alles, was notwendig ist, gesprochen wird und das Gesprochene angenommen werden kann.
Und das Fachwissen?
Die fachliche Kompetenz des Therapeuten tritt nun zum Vorschein. Einmal in der Fähigkeit des Einfühlens in den Menschen oder das Tier, auf die angepassten Herangehensweise, denn jeder ist anders und muss anders „behandelt“ werden und dann, ebenso wichtig, im fachlichen Bereich. Der Therapeut sollte wissen, was er weiß und was er nicht weiß und was er kann und was er besser sein lässt.
Das gilt ebenso für den Herrn Professor oder den Herrn Doktor im weißen Kittel, die oft mehr Respekt und Glauben bekommen als ein Heilpraktiker in normaler Kleidung und ohne viele Titel und auch entsprechend normalerem Verhalten. Niemand weiß alles und niemand kann alles und niemand macht keine Fehler, nie.
Wenn also der Therapeut etwas nicht weiß oder kann, soll er es offenlegen und sich einen Kollegen dazu rufen, der das weiß oder kann. Das macht ihn authentisch und es ist meist von Vorteil, wenn mehr als eine Person sich einen schwierigen Fall anschaut und man dann – wieder zusammen – überlegt, wie man helfen kann.
Die Ursachensuche im Verbund
Der Heilpraktiker wird gerufen, weil der Mensch oder das Tier „krank“ ist, Symptome hat, Beschwerden, Schmerzen oder irgendwelche Veränderungen. Wichtig ist, dass der Behandler auf Spurensuche geht, gemeinsam und zusammen mit dem Gegenüber, warum das so ist.
Wo liegt die Ursache und wie können wir sie abstellen oder abmildern, damit es dem Erkrankten besser geht?
Es reicht nicht, obwohl es einfacher ist, auf das Symptom eine Creme zu packen, den Husten zu unterdrücken, den Durchfall zu stopfen oder die Erregung wegzudämpfen. Das ist an der Oberfläche verschönert, nicht geheilt und nicht wirklich verbessert. Doch das erfordert Geduld, Zeit, Energie und oft viel Kraft und Mut über nicht so nette, angenehme oder schwierige Themen zu sprechen. Aber es lohnt sich! Immer! Die Creme, der Kräutertee oder eine Nahrungs- oder Futterergänzung machen zusätzlich Sinn, aber meist sind sie nicht die Ursache auflösend.
Spezialfall: Tierheilpraktiker
Die Tierheilpraktiker hat es schwerer, denn er wird nicht wie der Kollege für die Menschen von staatlicher Stelle geprüft. Jeder kann sich Tierheilpraktiker nennen, wenn er meint, er könne das. Wenn man aus der Internetseite o.ä. nicht ersehen kann, wie und wo der Tierheilpraktiker seine Ausbildung gemacht hat, kann man nachfragen. Der Patientenbesitzer wird jedoch in den wenigsten Fällen eine aussagekräftige Information aus dem Namen einer Schule ziehen können und manche Kollegen titulieren ihre Ausbildung sogar hochtrabend als „Studium“, was es nun nicht sein kann – aber eine abgelegte Prüfung vor einer Interessengemeinschaft von Tierheilpraktikern ist schon mal etwas wert. Ein Humanheilpraktiker, der auch Tiere behandelt, ist wunderbar und garantiert dem Patienten eher ein solides Grundlagenwissen als mancher „Möchtegern-Tierheilpraktiker“. Es gibt sicher schwarze Schafe unter den THPs, aber meiner Meinung nach haben wir die auch unter den Heilpraktikern, unter den Ärzten und überall im Leben.
Bei allen Heilpraktikern, egal ob für Zwei- oder für Vierbeiner, sollte man vor der Konsultation nachschauen, mit welchen Therapieverfahren oder auch Diagnostikmöglichkeiten gearbeitet wird.
Welchen Therapeut wähle ich aus für mich und /oder mein Tier?
Hält man persönlich weder von der Homöopathie noch von der Bioresonanz etwas, macht es keinen Sinn sich einen Therapeuten auszusuchen, der das schwerpunktmäßig anbietet. Dann schaut man besser nach einem, der mit Heilpflanzen oder Akupunktur behandelt oder mit einer Therapie, die man bevorzugt. Ist man offen für alles, schaut man was der Heilpraktiker anbietet.
Da ist jeder Heilpraktiker verschieden, jeder arbeitet anders, geht anders an ein Problem, hat eine andere Diagnostik, andere Heilmethoden, arbeitet mit dem Schulmediziner oder einem anderen Therapeuten zusammen (was ich immer befürworte), hat seine Vorlieben und Stärken.
Zum Schluss: Es ist nicht so einfach, den Therapeuten für sich und sein Tier zu finden. Da muss man halt ausprobieren, herumfragen, Internetseiten studieren, telefonieren und hören, wie es so klingt und irgendwann findet man den richtigen, mal mit Glück, mal mit dem Zufall mal als Ergebnis einer langen Suche.
Aber die Zeit lohnt sich, man lernt aus jeder Begegnung und nimmt etwas mit.
In Notsituationen muss man nehmen, was kommt, da ist man für jede Hilfe froh.
Aber chronische, hartnäckige Probleme müssen die richtige Hilfe bekommen, den passenden Ansatz, die entsprechende Therapie und da kann es sein, dass man suchen und warten muss. Viel Glück und gute Besserung und oft fügt es sich, wie es sich fügen soll und man staunt, was für ein "Glück" man wieder hat oder was ein "Zufall" das war ;)
Impressionen
