Drachenblut in der Stallapotheke
Drachenblut – nicht vom Drachen, aber vielseitig in der Anwendung
Bei Bemerkungen wie: „Dann nehmen Sie doch mal Drachenblut und versuchen es damit.“ oder: „Was, Du kennst Drachenblut noch nicht?“ haben viele direkt die Bilder von Drachen und tapferen Rittern, Lanzen, blutroten Lachen am Boden und feuerspeiende Ungeheuer vor Augen.
Das mit der blutroten Farbe und besonders seiner Färbekraft stimmt, aber das Blut kommt nicht von einem Drachen, sondern von einer Pflanze.
Der Drachenbaum, auch Drachenblutbaum oder Drachenpalme genannt, lateinisch Dracaena cinnabaris (wobei das Wort Cinnabaris so viel wie zinnoberrot bedeutet) gehört zu der Gattung der Drachenbäume in der Familie der Spargelgewächse.
Das hört sich interessant an mit den Drachen und dem Spargel und die Bäume sind wunderschön und seit der Antike bekannt für ihr farbkräftiges und heilendes Harz.
Ursprünglich war Drachenblut nur die Bezeichnung von dem Harz einer bestimmten Palme, aber nach und nach dehnte sich der Begriff auch auf andere ähnliche Harze aus. Heute wird das Drachenblut meist aus den unreifen Früchten bzw. Fruchtschuppen der Rattanpalme aus der Gattung Daemonorops gewonnen.
Egal, die intensiv gefärbte und färbende Flüssigkeit ist für mich eine Art „Betaisodona“, aber auf pflanzlicher und natürlicher Basis. Sie kann nicht nur äußerlich angewendet werden, also auf der Haut, sondern auch auf Schleimhäuten und sie kann innerlich angewendet werden, also eingenommen werden.
Die Wirkungen des Drachenblutes, auch Sangre de Drago oder Sangre de Grado genannt, sind breitgefächert und überaus vielseitig und so wundert es nicht, dass Drachenblut DER Tipp für die Haus- und Stall- oder auch Reiseapotheke ist und Platz in jeder Reitjackentasche oder Handtasche finden sollte.
Zählen wir einmal die Eigenschaften auf:
Analgetisch, d.h. gegen Schmerzen, schmerzlindernd.
Adstringierend, d.h. zusammenziehend und durch eine Eiweißausfällung austrocknend, blutstillend, entzündungshemmend
Antiseptisch, d.h. Keimzahl vermindernd, und entzündungshemmend – also antiviral, d.h. gegen Viren, dann antibakteriell, d.h. gegen Bakterien und auch antimykotisch, d.h. gegen Pilze
Blutstillend durch die adstringierende Eigenschaft (Blutgefäße werden zusammengezogen)
Geschwürhemmend durch die adstringierende und die antiseptische Eigenschaft
Antioxidativ
Also können wir Drachenblut verwenden bei:
Wunden und Verletzungen
Blutungen innerlich und äußerlich
Hautproblemen, wie Ekzeme, Sonnenbrand, Warzen, Haut- und Nagelpilz
Zahnfleischproblemen
Geschwüre im Bereich Mund, Hals, Magen und Darm
Magenprobleme, Magengeschwüre, Durchfall
Atemwegserkrankungen
Schwäche des Immunsystems
Krebserkrankungen
Und als allgemeines Stärkungsmittel
Wie setzen wir das Drachenblut ein?
Es reichen wenige Tropfen auf die Haut oder Schleimhaut geträufelt, um Wunden, Blutungen oder Hautprobleme zu behandeln. Die dunkelrote Flüssigkeit trocknet rasch ab und wirkt in der Haut. Vorsicht jedoch bei Kontakt zu Wäsche oder Stoff, das Drachenblut färbt wirklich enorm und geht nicht mehr aus dem Stoff! Man kann auch einige Tropfen Drachenblut in abgekochtes Wasser geben, um eine Hautstelle abzuwaschen oder ein Körperteil darin zu baden oder auch eine Auflage damit zu machen. Drachenblut kann man ebenso in Cremes und Salben oder auch Aloe vera Gel einrühren oder einer Waschlotion oder Shampoo beigeben. Vorsicht jedoch bei hellem Fell, denn es färbt ja nicht nur Stoff, sondern auch Haut und Haare und kann je nach Patienten deswegen bei einer großflächigen Anwendung nicht so schön aussehen.